Sonntag, 26. August 2007

Montenegro 11.-22.8.07

Heuer haben wir uns wieder einmal ein "spezielles" Urlaubsland ausgesucht:
Montenegro, das Land der "schwarzen Berge"
Von Wien fahren wir über Nacht mit "Eurolines" zuerst in das Städtchen Mostar, das wegen seiner Brücke - die im Krieg zerstört und anschließend mit Fördergeldern wieder aufgebaut wurde- Berühmtheit erlangt hat.In diesem Ort treffen Gegensätze aufeinander: ein alter Busbahnhof- zerschossene leerstehende Häuser und eine wunderschöne idyllische Altstadt...





Nach ein paar Stunden verlassen wir schließlich Mostar und machen uns mit einem regionalen Bus auf den Weg nach Dubrovnik in Kroatien. In der Stadt mit der markanten Brücke, quartieren wir uns auf dem Campingplatz ein... und besichtigen am Abend die mittelalterliche Altstadt.



Am nächsten Tag checken wir wieder aus und verbringen noch ein paar Stunden (im Schatten unserer Rucksäcke) am Strand, bevor wir am Busbahnhof den Bus nach Kotor nehmen.
Nach kurzer Fahrt durch Dörfer und Landschaft erreichen wir schließlich den Grenzübergang nach Montenegro, der unserer Meinung nach einer riesen Fliege gleicht ;-) ...

...und lassen uns dann bei der Weiterfahrt entlang der montenegrinischen Küste von der Landschaft verzaubern.

Als wir in Kotor aussteigen, erfahren wir, dass es dort keinen Campingplatz gibt. So fahren wir notgedrungen weiter nach Budva, was wir (auf Grund der vielen Touristen) eigentlich meiden wollten.
Auf einem der zwei einzigen Campingplätze er Stadt schlagen wir schließlich unser Zelt auf, kochen und fallen müde in unsere Schlafsäcke. Als wir duschen wollen stellen wir überrascht fest, dass es am ganzen Campingplatz kein Wasser gibt!
Der Chef des Campingplatzes erklärt uns am nächsten Morgen, dass es ab 16:00 Wasser gibt und zwar so lange bis keines mehr da ist!

Wir erkunden die Stadt - genießen das Montenegrinische "do it yourself- Fastfood" und finden schließlich noch ein Plätzchen am Steg des total überfüllten Strandes.


Trotz der Sache mit dem Wasser, beschließen wir noch eine Nacht zu bleiben um mit Budva als Ausgangspunkt noch einen Tagesausflug zurück nach Kotor zu machen.
Kotor ist das genaue Gegenteil von Budva. Hier ist es ruhig, idyllisch, schattig und kaum von Touristen besucht...

Am nächsten Morgen verlassen wir Budva und fahren mit dem Bus weiter nach Petrovac na Moru . Von dort führt ein schmaler Gehweg zur Nachtbarbucht mit dem Ort Buljarica in der wir "unseren" Campingplatz entdecken.
Kaum ist unser Zelt aufgebaut, stürzen wir uns auch schon in die türkisen Fluten... schade dass Umweltschutz in Montenegro ein unbeschriebenes Blatt ist und so manche Chipspackung an uns vorbei schwimmt.
Nach einem Tag am Strand packt uns die Abenteuerlust und wir machen uns auf nach Virpazar, zum größten Süßwassersee des Balkans. Um dorthin zu gelangen müssen wir über Bar, die Industriestadt der Montenegrinischen Küste, fahren. Die wird ihrem Ruf gerecht, denn das (unfreiwillige) Wahrzeichen und einziges "Highlight" der Stadt ist ein UFO-artiges Kaufhaus!Mit dem Bus fahren wir schließlich von Bar nach Virpazar.
Wir gehen ein Stück des Weges der rund um den See führt um festzustellen, dass seine Größe all unsere Erwartungen übertrifft und wir auf Grund der Seerosen auch nicht darin baden können...


...aber die wunderschöne Natur macht das alles wett!

Am Rückweg entdecken wir eine verlassene Ruine...
...und kaufen schließlich ein paar einheimischen Jungs eine Flasche Schnaps ab.
Grund: Wir wurden - wie wir nach einigem Nachfragen erfahren, einfach auf der Strecke vom Busfahrer "hinausgelassen" obwohl es in Virpazar überhaupt keine Busstation gibt! Das heißt wir müssen ca 2km den Schienen entlanggehen um zu einem Bahnhof zu kommen!
Doch der Schnaps vertreibt uns die Wartezeit . Kein Wunder er ist auch "lauwarm und brennt wie Sau" *g*


Zurück in Petrovac lassen wir den Nachmittag gemütlich am Strand und am Campingplatz ausklingen.

Bevor wir wieder weiterziehen genießen wir noch einmal einen "Strand-Tag". Dazu gehen wir ans letzte Ende der Bucht wo wir unter einer Handvoll Einheimischen unsere Handtücher ausbreiten und Sonne, Meer un Steine genießen :-)



Als es ein bisschen kühler geworden ist, spazieren wir zu einer kleinen Kapelle auf einem Hügel und können so "unsere" ganze Bucht überblicken.

Am nächsten Morgen stehen wir mit der Sonne auf um rechtzeitig in Bar und Podgoriza zu sein um mit dem Zug nach Belgrad zu fahren.
Die Zugfahrt gestaltet sich mehr als nur abenteuerlich!

1) fahren wir direkt an Waldbränden vorbei
2) überqueren wir tiefe Täler und fahren durch unzählige Tunnels
3) Bleiben wir bei den lustigsten Bahnhöfen stehen
4) hat uns niemand gesagt, dass man einen Sitzplatz reservieren muss - und wir stehen ca 9 Stunden am Gang
5) sind wir immer wieder überrascht wie stark sich die Landschaft verändert
Mit einiger Verspätung kommen wir schließlich um 23:00 in Belgrad an. Total erschöpft entschließen wir uns für eine "private accommodation" und schlafen so eine Nacht in der Plattenbauwohnung von "Vladimir".

Am nächsten Tag bleibt uns noch Zeit um Belgrad zu erkunden...

...bevor wir am späten Nachmittag die Heimreise antreten.
An der ungarischen Grenze muss schließlich ein junger Serbe aussteigen, weil er mit gefälschtem Pass unterwegs ist. Wir müssen den Zollbeamten unsere Rucksäcke durchwühlen lassen - geschickt sind seine Hände wohl nicht- unser Schnaps bleibt unentdeckt :-)
Müde aber glücklich kommen wir schließlich zu Fuß vom Südbahnhof zum Westbahnhof- von wo aus uns die Heimfahrt nach Ried wie ein Katzensprung erscheint ;-)
...eine Super Reise!!!!